Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmenden und allen aktiven Mitgestalter:innen, die auf dem intensiven und facettenreichen Forum mitgearbeitet haben an einem klaren und differenzierten Blick auf die anthroposophisch orientierte Ausbildungs- und Hochschullandschaft, sowie an Perspektiven und möglichen Wegen für sinnvolle Bildung und Berufe. Auf dieser Seite finden Sie nun einige Berichte und fotografische Eindrücke des Forums Zukunftsfähige Bildung, sowie die drei Vorbereitungs-Foren.
Im Namen des Vorbereitungsteams,
Sebastian Knust und Michael Schmock
Bildung ist ein hohes persönliches und gesellschaftliches Gut. Über 150 Bildungs- und Ausbildungsstätten in Deutschland bereiten auf eine anthroposophische Berufspraxis und persönliche Lebensgestaltung vor. Von Jugend-Orientierungs-Seminaren über künstlerische Aus- und Fortbildungen, Fachschulen für ökologischen Landbau oder Sozialpädagogik, Hochschulen für Waldorfpädagogik, Medizin und viele weitere Disziplinen.
Gegenwärtig stehen wir, gerade auch im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Herausforderungen und Krisen der letzten Jahre, erneut vor der Frage: Was macht Bildung zukunftsfähig?
Welche „Bausteine“ werden die Zukunft der Bildung ausmachen und wie können wir diese fördern?
Das Forum „Zukunftsfähige Bildung“ ist aus der Zusammenarbeit von verantwortlichen Menschen verschiedenster Bildungs- und Ausbildungsstätten der anthroposophischen Bildungslandschaft entstanden. Sowohl Studierende und Auszubildende wie auch Dozierende haben in mehreren vorbereitenden Foren zusammengearbeitet und stellen ihre Zukunftsfragen auf dem gemeinsamen Forum, das für alle Interessierten offen ist, vor. Es wird eine Mischung aus Reflexion der eigenen Bildungsarbeit, einer Präsentation von neuen Bildungsversuchen und Vertiefungen zu Fachfragen geben, wie auch den Versuch, sozial-künstlerisch-kreative Elemente miteinander zu praktizieren. Wir laden alle Verantwortlichen an anthroposophisch orientierten Bildungseinrichtungen, Studierende, Auszubildende, Referierende und Dozierende sowie Interessenten ein, um gemeinsam die Frage zu bearbeiten: Was kann gegenwärtig persönlichkeitsstärkende und gesellschaftlich relevante, zukunftsfähige Bildung sein? Ein gemeinsames Zukunfts-Werkstatt-Experiment wird hier ins Leben gerufen, das sich in einem weiteren Schritt zu einem umfangreichen „Bildungs-Festival 2024“ fortsetzen könnte. Seien Sie herzlich eingeladen teilzunehmen und mitzugestalten! Im Namen des Projekt-Teams:
Sebastian Knust, Michael Schmock
Initiative CAMPUSBILDUNG 2023,
Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland
In Stuttgart trafen sich vor kurzem Menschen aus den anthroposophischen Praxisfeldern zu einem Austausch über zeitgemäße Bildung. Eindrücke vom Campus Bildung 2023.
Eindrücke von Alexander Capistran, Info3
Ein Forum lebt vom Gespräch, ob im alten Rom oder im modernen Stuttgart. Das bewiesen die rund 150 Teilnehmenden des Campus Bildung Anfang Juni, die sich mit der Frage „Was ist zukunftsfähige Bildung?“ beschäftigten.
Vor dem Beginn durchzuckte Stuttgart ein Gewitter. Den davon energetisierten Teilnehmer:innen blitzten im Eröffnungsplenum des Campus Bildung Perspektiven entgegen, die Bildung als gesamtgesellschaftliche Herausforderung in den Blick nahmen. „Zwischen mir und der Welt klafft ein Abgrund“, konstatierte Gerald Häfner vom Goetheanum. Die Menschheit entferne sich im Zuge der rezenten Krisen vom Geistigen und nehme immer mehr eine Zuschauerrolle in ihrem eigenen Leben ein. Dem gegenüber appellierte er: „Ändert euren Sinn!“. Globale Perspektiven kamen durch Mona Lenzens Bericht aus Ägypten in den Blick, die das ästhetisch-sinnesorientierte Studieren an der Heliopolis-Universität ausmalte. „Wie gelingt eine Bildung der Mitte?“, fragte die Kinderärztin Karen Michael, die der gesellschaftlichen Gesundheit insgesamt ein schlechtes Zeugnis ausstellte. „Immer mehr Menschen geraten in eine Dissoziation statt in eine Anbindung, was wir unter anderem an Essstörungen und Autoimmunkrankheiten sehen.“ Karen Michael war sich sicher: „Der Intellekt wird mit Sicherheit nicht das sein, was uns rettet.“ Zumindest sollte er von Herzenswärme flankiert werden, wie Angelika Wiehl von der Alanus-Hochschule Mannheim deutlich machen konnte: In einer Waldorfschule in Berlin-Kreuzberg habe sie erlebt, wie die Lehrerin den Morgenspruch auf Arabisch rezitierte, was die Schüler:innen mit Migrationshintergrund sehr berührte: „Man muss nicht zuerst Deutsch lernen, um sich zu integrieren, sondern man muss im Herzen berührt werden – damit beginnt es.“ Diese hohe Energie veranlasste unter anderem Joos van den Dool (Universität Witten/Herdecke) dazu, am zweiten Abend zu sagen: „Für mich hat es sich schon für das erste Plenum gelohnt, herzukommen.“ ...
In den vergangenen drei "Bildungsforen" wurde eine Reihe von Arbeitsthemen ausgearbeitet. Daraus haben wir ein vielfältiges Programm zusammengestellt.
Die Themenarbeit in Gruppen umfasst eine Großzahl relevanter Fragestellungen im Zusammenhang mit Studium und Ausbildung.
Im Zentrum des 3. Bildungsforums in Stuttgart standen neue innovative Initiativen im Bildungsbereich: Etwa 10 Vertreter:innen unterschiedlicher Projekte wurden eingeladen und gemeinsam mit den ca. 120 Teilnehmenden kamen sie ins Gespräch über die Motive und Fragen, die den jeweiligen Bildungsinitiativen zugrunde liegen. Schauspielerische Umrahmungen und Interventionen angeleitet von Jobst Langhans bildeten Auflockerungen und Kontrapunkte...
Bei dem zweiten Forum in Mannheim ging es um eine Vertiefung in Fragestellungen, die die Bildung fachübergreifend betrifft: Die Bedeutung des künstlerischen Prozesses, der Stellenwert und der Umgang mit Anthroposophie in der Bildung, die Bedeutung der aktuellen Esoterik-Kritik, die Qualitäten der jüngeren Generation, Digitalisierung als Bildungsherausforderung, Freiräume und Individualisierung im Bildungsprozess, um nur einige Themen der Kleingruppen zu nennen...
Am 16. Mai 2022 trafen sich in Stuttgart 60 Verantwortliche aus ca. 40 Bildungsstätten in Stuttgart. Ausgangsmotive waren die aktuellen Fragen der anthroposophischen Bildungslandschaft, also die Fragen nach den gegenwärtigen Aufgaben- und Problemstellungen, auch in Zusammenhang mit der gegenwärtigen öffentlichen Kritik an der Anthroposophie, durch die ein möglicher Imageverlust, insbesondere bei der jüngeren Generation, bemerkbar werden könnte.